Der Rahmen passte: Beim Eröffnungsgottesdienst für das diesjährige „Hits-and-Kids“-Musicalprojekt am Samstag, dem 8. Oktober wurden Dorothée Vollrath und Petra Thomas-Klandt als Jugendreferentinnen in der Region Herford-Innenstadt in ihren Dienst eingeführt. Zusammen mit Kollegin Franziska Draaijer gestalten sie die Jugendarbeit im Bereich der Kirchengemeinden Herford-Mitte, Petri und des CVJM Herford-Stadt. Ein Schwerpunkt dabei ist die Arbeit im Jugendzentrum ToTT im Haus „Frieda“ an der Waisenhausstraße. Dort ist auch das Büro der drei Jugendreferentinnen.
„Wir haben lange auf diesen Moment gewartet“, sagte der Leiter des Amtes für Jugendarbeit, Jürgen Ennen, der zusammen mit Franziska Draaijer und den Jugendfachausschussmitgliedern Pfarrerin Dr. Gabi Kern und Bernd Höner die Einführung vornahm. Dorothée Vollrath arbeitet bereits seit August 2021 in der Region, Petra Thomas-Klandt hat ihre Arbeit im Januar 2022 begonnen. „Aber Corona hat uns ausgebremst – und dann musste erst einmal der Umzug der ToTT vom Münsterkirchplatz an die Waisenhausstraße gestemmt werden“, sagte Ennen.
Im Mittelpunkt des Einführungsgottesdienstes, der mit einem großen Segenskreis endete, stand die Hauptfigur des diesjährigen Hits-and-Kids-Musicals, die Witwe Ruth aus dem Alten Testament. Sie begleitet ihre Schwiegermutter von Moab aus in das für sie fremde Land Israel und findet dort in der Ehe mit Boas ein neues Glück. Gestaltet hatten ihn Mitarbeitende aus der Jugendarbeit. Die Predigt hielt Jugendreferentin Vollrath. In dieser Geschichte zeige sich, was Freundschaft sei, sagte sie: eine Haltung des gegenseitigen Gebens, aber auch die Bereitschaft, Freunde weiterziehen zu lassen, wenn es an der Zeit sei – und es zeige sich auch, dass Gott Freundschaft liebe. Vollrath verwies auf 1. Johannes 4,19: „Wir lieben, weil Gott uns zuerst geliebt hat.“ Ihre Folgerung: „Ich kann Freundschaften schließen, weil Gott mein Freund ist. Ich kann Menschen vertrauen, weil ich Gott vertrauen kann. Ich kann für andere Menschen das sein, weil er für mich da ist.“
Aufgewachsen ist die heute 25-jährige Jugendreferentin in Frankfurt am Main. Nach dem Abitur absolvierte sie ein Freiwilliges Soziales Jahr im CVJM Jöllenbeck, studierte dann von 2017 bis 2021 Soziale Arbeit, Gemeinde- und Religionspädagogik an der CVJM-Hochschule Kassel. Die Stelle in Herford ist ihre erste Stelle als Jugendreferentin. „Das ist hier ein tolles Team und hier sind alle sehr offen, auch für Neues“, sagt die Jugendreferentin, deren entscheidendes Bewerbungsgespräch,– coronabedingt – als Videokonferenz stattfand. Auch der Anfang in Herford stand noch im Zeichen der Corona-Beschränkungen. Um so mehr freut sie sich, dass jetzt wieder alle Begegnungen „in echt“ möglich sind: „Mir ist wichtig, den Kinder und Jugendlichen auf Augenhöhe zu begegnen, zu hören, was ihnen wichtig ist, sie eine Wegstrecke ihres Lebens zu begleiten und dabei meinen Glauben weiterzugeben“, sagt Dorothée Vollrath.
Im Vergleich zu ihre hat ihre neue Kollegin Petra Thomas-Klandt schon etliche berufliche Stationen hinter sich – und kommt nun zurück in einen Bereich, in dem sie schon einmal tätig war: Die 1970 in Alsfeld in Hessen geborene Diakonin absolvierte eine Erzieherausbildung in Herford und arbeitete dann in einer Kita. Danach war sie als Jugendrefentin beim CVJM im Jugendzentrum ToTT tätig und absolvierte berufsbegleitend die Diakonenausbildung in Bethel. Anschließend arbeitete sie in einer Kita in Löhne-Gohfeld, wo sich auch die Leitung übernahm, bis sie zusammen mit ihrem Mann für zwei Jahre nach Shanghai ging und dort an der Deutschen Schule arbeitete. Nach ihrer Rückkehr leitete die Diakonin eine Kita in Bad Oeynhausen. In Herford ist sie nun nicht für die „klassische“ Jugendarbeit zuständig, sondern soll im Rahmen einer auch von der landeskirchlichen Aktion TeamGeist geförderten Projektstelle mit halber Stundenzahl generationenübergreifende Projekte und Begegnungen in der „Frieda“ initiieren und entwickeln. „Diese Arbeit hat mich aufgrund meiner Vorerfahrungen gereizt“, sagt sie und ist nach dem Abschluss des ToTT-Umzugs damit beschäftig, Netzwerke rund um ToTT, Kita „Mittendrin“ und Seniorencafé und hinein in Gemeinde und Stadtteil zu knüpfen. Erste Früchte ihre Arbeit sind die „Kirche kunterbunt“ und ein generationenübergreifendes Fotoprojekt. „Viele ist bekannt – aber vieles ist auch neu“, sagt Petra Thomas-Klandt und fügt hinzu: „Ich glaube, dass wir drei uns im Team gut ergänzen“.